Krankenhaus-Bericht eines Verunfallten – Teil 4

Krankenhaus Bericht eines Verunfallten
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Weitere Feststellungen während meines Krankenhaus-Aufenthalts:

19. Ich bin Obelix, der beim Koch der Titanen weilt. Das eine Essen ist gerade verspeist, schon rollt das nächste heran. Bei der anhaltend hohen Frequenz an verschiedensten körperlichen Aktivitäten wie im Bett nach links oder nach rechts rollen, sich aufsetzen und sich hinlegen, erscheint es recht verwunderlich, dass Einläufe hier so gefragt sind. Wahrscheinlich dienen sie eher einer rituellen Reinigung als der Beseitigung einer Verstopfung.

20. Das moderne Elternglück sieht so aus, dass der Neuankömmling beherzt gegen die mütterliche Brust gedrückt wird, ohne dabei angeschaut zu werden. Das Dingelchen darf man bloß nicht zerkucken! Parallel teilt die frischgebackene Mutter der Welt via Smartphone mit, dass sie mit ihrem Traummann nun ihr Wunschkind bekommen hat, während der Vater in Demut vor der Schöpfung (vermutlich) seiner Lenden den Blick auf sein Handy senkt und feststellt, dass sie ihn öffentlich sichtbar verlinkt hat.

21. Wenn die Pflegerin mit der Figur des Michelin-Männchens zu den Latino-Rhythmen aus dem Schwesternzimmer über die Flure tänzelt, bin ich mir unsicher, ob ich auf die Innere oder in die Augenklinik verlegt werden muss.

22. Auf die Frage nach dem Stuhlgang möchte ich manchmal „Ach, der beschissene mit den Krücken reicht mir schon.“ antworten.

23. Die Flüche eines bayrischen Greises, der auf der Bettpfanne hockt, sind mindestens so erheiternd wie die Geräusche, die aus dem edelstählernen Gefäß dringen.

Ich beobachte weiter…