Jan Bühn wird auch in der Saison 2018 für das Van Zon-Remeha-BMW Superbike Team eine BMW S1000RR pilotieren. Der Kronauer wird an der Seite von Markus Reiterberger von der IDM in die Superstock-1000-Europameisterschaft wechseln. Nachdem Jan Bühn 2016 und 2017 jeweils den 3. Gesamtrang in der IDM Superbike einfahren konnte, wartet nun in der STK1000-EM eine neue Aufgabe auf den 26-jährigen Racer.
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„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe in der Superstock-1000-Europameisterschaft“, sagte Jan Bühn. „Es ist natürlich perfekt, mit dem bestehenden Team in die EM aufzusteigen. Ich kenne das Team und das Potential seit zwei Jahren. Die Chemie stimmt einfach. Wir konnten unsere Performance stetig steigern und hoffen, diesen Trend auch in die EM mitnehmen zu können.“
Markus Reiterberger düpierte bei seinem Wildcard-Einsatz in der STK1000-Europameisterschaft im spanischen Jerez die Konkurrenz. Mit einem grandiosen Start-Ziel-Sieg und einer fehlerfreien Leistung rangen er und sein Team Van Zon – Remeha – BMW die starke Konkurrenz nieder.
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Was hauptsächlich als Lehrstunde für Markus Reiterberger und das Team zwecks des Europameisterschafts-Starts in der 2018er Saison gedacht war, gipfelte schließlich in einem mehr als eindrucksvollen Triumph.
Nach Schwierigkeiten im ersten Freien Training, das Reiti noch auf Platz 16 beendete, stellte er die BMW S1000RR im zweiten Freien Training auf den 7. Platz.
Im Qualifying konnte sich der Obinger noch einmal gewaltig steigern und fuhr auf Startplatz 1.
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Am Rennsonntag dann gewann Markus Reiterberger den Start und führte das Feld einige Runden an. Nachdem dann sein Markenkollege Federico Santi, der auch schon über Superbike-WM-Erfahrung verfügt, einige Führungskilometer vor Reiti gesammelt hatte, übernahm dieser wieder das Zepter.
Mit einigen schnellen und fehlerfreien Runden fuhr Markus einen komfortablen Vorsprung heraus, den er über die restliche Renndistanz halten und verwalten konnte. Mit mehr als 5 Sekunden Vorsprung holte er sich den Sieg im letzten Lauf der STK1000-Europameisterschaft vor Illia Mykhalchyk und Toprak Razgatlioglu.
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Markus Reiterberger und Werner Daemen zum Erfolg
„Generell konnten wir uns von Session zu Session immer steigern und dann sogar die Pole Position einfahren“, sagte Markus Reiterberger. „Dass wir das so schnell umsetzen können, haben wir so nicht erwartet. Im Rennen habe ich mich wohl gefühlt. Nachdem mich Sandi überholt hatte, hab ich mit Angriffen der anderen Verfolger gerechnet. Die sind aber ausgeblieben. Hab dann gemerkt, dass ich schneller fahren kann und konnte Sandi kontern. Ich war dann ein paar Runden wirklich am Limit, hab ein paar Sekunden Abstand herausfahren können und den Vorsprung ins Ziel verwaltet.
Ein Wahnsinns-Wochenende. Mein Team hat mir ein geiles Bike hingestellt, Pirelli und Öhlins haben uns sehr gut unterstützt und wir haben alle an einem Strang gezogen. Wir wollten ganz vorne mitfahren, aber dass wir sowohl die Pole Position als auch den Sieg hier einfahren können hätte ich nicht gedacht. Das war eine sehr gute Generalprobe fürs nächste Jahr, auch wenn wir weiter an uns arbeiten müssen.“
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Teamchef Werner Daemen kommentierte den Sieg mit den Worten: „Das war ein mehr als erfolgreicher Roll-out. Markus ist sehr gut gefahren und hat uns mit seinen Rundenzeiten beeindruckt. Das Team hat hervorragend gearbeitet und taktisch clever agiert. Wir haben natürlich noch viel Arbeit vor uns, müssen noch viel lernen, können aber mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein. Das sind gute Voraussetzungen für unser Vorhaben in 2018.“
Bei den beiden Läufen zur IDM auf dem Schleizer Dreieck am vergangenen Sonntag lieferte der junge Limbach-Oberfrohnaer Arnaud Friedrich eine beeindruckende Leistung ab.
Im ersten Rennen landete er auf dem 12. Platz in der Klasse STK 1000 und damit auf Gesamtrang 19. Beim zweiten Lauf legte er sogar noch eine Schippe nach und errang in seiner Klasse Platz 10 sowie den 15. Gesamtrang.
Damit lieferte der junge Rennfahrer, der bei der IDM mit einer BMW S1000 RR für das Team penz13.com von Rico Penzkofer startet, sein bislang bestes Saison-Ergebnis ab.
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Von Startplatz 20 ging der junge Limbacher an diesem Wochenende in die beiden Rennen.
Den Start zum ersten IDM-Lauf am Sonntagvormittag hatte Arnaud mal wieder etwas verpatzt und musste sich dadurch Runde für Runde durch das starke Fahrerfeld nach vorne kämpfen. Das gelang dem 16-jährigen Youngster allerdings so gut, dass am Ende mit Platz 12 ein erneuter Punkterang für ihn heraussprang.
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Als am Nachmittag die Startampel für das zweite Rennen erlosch, erwischte Arnaud Friedrich diesmal einen wesentlich besseren Start. Durch seinen Blitzstart und die guten Rundenzeiten lag er zeitweise im Gesamtklassement sogar auf dem 12. Platz. Aber einige der wesentlich erfahreneren und älteren Piloten, die er anfangs förmlich überrumpelt hatte, spielten dann im Laufe der Rennrunden ihre Erfahrung aus. So wurde es für Arnaud am Ende ein grandioser 15. Gesamtrang und ein richtig starker 10. Platz in der Klasse STK 1000.
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Arnaud im Gesamtklassement
In seiner ersten IDM-Saison liegt Arnaud Friedrich in der Gesamtwertung der Klasse STK 1000 nun mit 35 Punkten auf dem 13. Rang.
Arnaud spulte bei seinen Trainingsrunden im Autodrom Most am Wochenende vom 23. und 24. April zahlreiche Testkilometer ab. Foto: rp
Im Rahmen der Team-Präsentation von penz13.com am Sachsenring konnte ich mit Arnaud Friedrich, der am Wochenende vom 30. April zum 1. Mai 2016 sein erstes Rennen in der IDM in der Klasse Superstock 1000 bestreiten wird, ein Gespräch führen.
Außerdem habe ich ihn am vergangenen Wochenende im Autodrom Most getroffen, wo er mit seinem neuen Team weitere Testkilometer abspulte. Arnaud hat in Most bei Rennen zum BMW S 1000 RR Cup und der Klasse SBKopen weitere Rennerfahrung sammeln können.
Ich habe dort Freunde beim HR Classic Cup begleitet und gleich noch die Chance genutzt, kurz mit ihm und seinem Vater André zu sprechen.
Arnaud Friedrich beim Training in Most. Im ersten Lauf zum BMW S 1000 RR Cup wurde er Sechster. Foto: rp
RP: Wie kam das Gespräch mit Rico Penzkofer zustande? Arnaud Friedrich: „Naja, der Kontakt zu Gordon besteht ja schon länger. Wir kennen uns persönlich. Und als für uns die Richtung dann klar war, hab ich Rico einfach mal über Facebook angeschrieben.“
RP: Gab es noch andere Interessenten beziehungsweise Optionen? Arnaud Friedrich: Nicht wirklich. Die Supersport-Klasse in der IDM war nach unserem Dafürhalten am Absterben. Wir wollten zwar erst privat dort weitermachen, entschieden uns aber dann doch für den professionelleren Weg mit der besseren Perspektive. „
RP: Wann stand eigentlich fest, dass Du für penz13.com in der IDM starten wirst? Arnaud Friedrich: „Die Gespräche liefen schon fast ein Jahr. Aber kurz vor Weihnachten 2015 stand dann fest, dass wir zusammenarbeiten werden.“
RP: Was kostet eine derartige STK1000-Saison in der IDM? Arnaud Friedrich: „Für so eine Saison kann man gut und gerne 50.000 bis 70.000 Euro rechnen. Da fallen ja die Kosten für das Motorrad, die Nenngebühren sowie Kosten für Reifen, Sprit, eventuelle Ersatzteile und so weiter an, die man mit einkalkulieren muss.“
RP: Wie gestaltet sich die Sponsorensuche für eine derartige Serie? Arnaud Friedrich: „Die Sponoren-Suche ist gewiss für alle sehr schwierig. Aber unser Vorteil ist die Nähe zum Sachsenring. Hier im Umkreis ist die Begeisterung für den Rennsport groß. Da findet man leichter einen Geldgeber als anderswo. Und mit meinem Vater André als Manager funktioniert das recht gut.“
Arnaud Friedrich auf seinem neuen Bike bei der Team-Präsentation von penz13.com am Sachsenring. Foto: rp
RP: Was hast Du für Ziele für die erste STK1000-Saison? Arnaud Friedrich: „Das Fahrerfeld in der IDM ist zum Beispiel durch den großen Zustrom aus dem Alpe Adria Cup stark gewachsen. Für die erste Saison wäre es gut, wenn ich konstant zwischen Platz 20 und 25 ankommen würde.“
RP: Wen siehst Du als härteste Konkurrenten? Arnaud Friedrich: „Darüber mache ich mir in dem starken Fahrerfeld in meiner ersten Saison keine wirklichen Gedanken. Erst einmal ankommen und viel lernen ist die Devise.“
RP: Was erwarten Rico und das Team von penz13.com von Dir? Arnaud Friedrich: „In der ersten Saison sollten wir die Ziele nicht zu hoch stecken. Erst einmal muss ich mich auf dem Bike und im Klassement zurechtfinden, sitzenbleiben und die Rennen beenden und natürlich so viel wie möglich lernen.“
RP: Hast Du Respekt vor der wesentlichen Mehrleistung der neuen Maschine oder ist das ein Arbeitsgerät wie jedes andere? Arnaud Friedrich: „Es ist schon ein Umstieg von der Yamaha R6 auf die BMW S 1000 RR. Insbesondere die Elektronik muss ich erst einmal verstehen lernen. Von daher ist das Motorrad im Umgang schwieriger. Aber das zusätzliche Gewicht und die Mehrleistung sehe ich absolut nicht als Problem an.“
IDM-STK1000-Pilot Arnaud Friedrich mit Vater und Manager André am Sachsenring. Foto: rp
RP: Welche Strecken magst Du besonders, eher Rundkurse oder lieber Natur-Rennstrecken? Arnaud Friedrich: „Ich mag die schnelleren und flüssigen Strecken wie Schleiz und Zolder. Zolder ist wegen der Kuppen, wo man fast springt, zwar recht gefährlich, aber trotzdem mag ich die Strecke, vor allem den ersten Sektor. Winkelige Strecken wie der Sachsenring liegen mir nicht so. Aber hier hätte ich den Heimvorteil vieler tausend absolvierter Runden.“
RP: Wie empfindest Du die hiesige Sportförderung insbesondere im Zweiradsport? Arnaud Friedrich: „Die Sportförderung ist zum Teil schon gegeben. Aber es könnte natürlich weitaus besser sein. Insbesondere der ADAC Sachsen fördert junge Talente. Aber ab einem gewissen Punkt ist man auf sich allein gestellt und auf die Gunst von Sponsoren und Freunden angewiesen. Mein Fitness-Coach Yücel Demirel trainiert mich zum Beispiel kostenlos.“
RP: Wie unterstützen Dich Deine Eltern dabei? Arnaud Friedrich: „Naja, sie stehen vollkommen hinter mir. André ist mein Manager und mein Riding Coach, meine Mutter kümmert sich um die Versorgung und das Catering. Und Kathrin macht eben die Presse-Arbeit.“
RP: Wohin soll karrieremäßig mal die Reise gehen? Arnaud Friedrich: „Inzwischen ganz klar in Richtung Superbike-WM. Die MotoGP ist nicht mehr wirklich das Thema.“
RP: Was wird die Fans auf Deiner neuen Homepage, die ja derzeit im Umbau ist, erwarten? Arnaud Friedrich: „Wir wollten die Seite einfach erwachsener gestalten, in einem neuen Design. Dafür haben wir auch extra eine Agentur beauftragt. Die Farben werden dann an das BMW-Design angelehnt.“
Mit dem vierten Platz in Lauf eins und dem ersten Platz im zweiten Rennen zur SBKopen bestätigte Arnaud bei den Tests in Most Ende April 2016, dass er für das IDM-Abenteuer bereit ist. Foto: rp