
Bis heute 18 Uhr lief die Motorrad-Messe Leipzig in den Hallen in der Messe-Allee 1 in 04356 Leipzig. Ich war am Samstag dort.
Die Stunde Anfahrt nahm ich gern in Kauf, weil man sowieso mindestens nach Leipzig oder Dresden muss, will man eine halbwegs ansehnliche Motorrad-Messe besuchen. Der Eintrittspreis von 14 Euro bewegte sich zudem auf dem üblichen Niveau. (Kleine Info am Rande: Tageskarte 14 Euro (im Online-VVK 11,80 Euro), Ermäßigte: 12 Euro (im Online-VVK 9,80 Euro), Kinder und Jugendliche (unter 16 Jahre): freier Eintritt)
Allerdings erlitt ich an der Einfahrt einen leichten Husten-Anfall, als mich die freundliche junge Dame um 6 Euro Abstellgebühr bat. Der Parkplatz war recht gut gefüllt. Einweiser? Nicht vorhanden. Hinweise auf freie Stellplätze? Der Jäger folgt seinem Instinkt. Egal. Plus-Grade, Sonnenschein und blauer Himmel ließen diesen kurzen Schreck schnell vergessen.

An den Kassen keine Schlangen, an den Garderoben auch nicht. Hmm… Komisch.
Um das Ganze etwas abzukürzen:
Die Aussteller, die zur Motorrad-Messe Leipzig etwas mehr (als der Rest) boten, waren die „üblichen Verdächtigen“, die auch im Motorsport bzw. durch ihre Öffentlichkeitsarbeit stärker in der Wahrnehmung sind: BMW hatte eine recht große Fläche mit wirklich vielen Modellen, KTM und Ducati ebenso. Triumph war mit vielen Modellen angereist. Auch Harley-Davidson war mit einer recht ansehnlichen Modell-Palette dabei. Der Rest blieb etwas blass.

Moto Guzzi hatte mit ihren Modellen wohl einen leichten Standort-Vorteil: im Eingangsbereich und neben einer Fressmeile. Aprilia als direkte Nachbarn hätte ich fast übersehen. Honda präsentierte das Flagschiff, die neue Fireblade, völlig unaufgeregt und farblos. Mit der Africa Twin verhielt es sich nicht anders.
KTM hat neben einer wirklich beeindruckenden Produkt-Vielfalt immerhin die Weltmeistermaschine von Brad Binder auf dem Messe-Stand präsentiert.

Bei Suzuki beeindruckte mich im Vergleich zu den anderen Ausstellern das noch krassere Understatement. Ziemlich leise präsentierte man neben den bunten SV650-Cup-Maschinen schöne neue Modelle, die bei mir den subjektiven Eindruck hinterließen, sich preislich unterhalb der Konkurrenz zu bewegen. Aber das kann auch täuschen.

„Meine“ Motorrad-Marke, die ich – warum auch immer – schon seit Kindertagen am liebsten mag, konnte ich gar nicht entdecken: Yamaha ist der Motorrad-Messe Leipzig 2017 anscheinend gleich ferngeblieben. Warum dem so ist, könnte ich nur mutmaßen.
Und was mir so nebenbei auch auffiel: Wo waren denn bitte die schönen Promotion-Girls?
Irgendwie gab es fast mehr Fressbuden und Klamotten-Stände als Motorrad-Aussteller auf der Motorrad-Messe Leipzig. Und das Publikum: recht übersichtlich. Aber das kann auch dem samstäglichen Auswärtsspiel von RB Leipzig gegen Borussia Dortmund geschuldet gewesen sein.
Licht und Schatten bei der Motorrad-Messe Leipzig
Nichtsdestotrotz: Solche Messen sind wichtig. Und gerade die vielen Stände der lokalen Motorsport-Clubs, der privaten Renn-Teams sowie der ganzen Trophys, Cups und Hobby-Rennserien machten mir den (Motorradsport-)Mut, den die ganzen großen Hersteller zumindest an diesem Messe-Samstag und während meiner Anwesenheit dort vermissen ließen.

Wer sich über die unerwartet hohen Messe-Preise der Aussteller und die damit vereitelte Schnäppchenjagd sowie die vermeintlich überhöhten Preise bei Speisen und Getränken aufregt, der hat wahrscheinlich die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt. Hinterfragt doch mal bitte die Standgebühren etc., dann klärt sich bestimmt einiges.

Abschließend geht noch ein großes Dankeschön an Steve Mildner, den Chef von Zweirad Mildner in Zwickau, für die Special-Guest-Ermäßigungs-Tickets. „Merseburg, um nicht zu sagen: Merci beaucoup.“