M32 Racing Team mit Podium und Aufwärtstrend in Most

Max Enderlein vom M32 Racing Team beim IDM-Event 2021 im tschechischen Most.
Max Enderlein im 2. Rennen mit dem Holeshot in die erste Ecke – Foto: Roman Pfüller/Asphaltgeflüster.

Für das M32 Racing Team steht das Rennwochenende in Most nun auch bereits in den Büchern. Es war die erste Veranstaltung in der aktuellen Saison, zu der Zuschauer zugelassen waren. Und diese sind auch gekommen, um endlich wieder Motorradrennsport live zu erleben.
Für die Jungs vom M32 Racing Team konnte es bei ihrem Quasi-Heimrennen eigentlich nur besser laufen als beim Auftakt-Event in der Motorsportarena Oschersleben.
Am Ende standen nach den beiden Rennen für Max Enderlein ein fünfter und ein dritter Platz zu Buche. Bei Jan-Ole Jähnig wurden es im ersten Rennen ein sechster und nach einem Sturz im zweiten Rennen ein 20. Rang.

Max Enderlein zu den Trainings in Most

Max Enderlein war mit dem Rennwochenende nicht wirklich zufrieden, auch wenn ein deutlicher Aufwärtstrend zu spüren war. Die Ansprüche, die der Hohenstein-Ernstthaler an sich selbst stellt, sind jedoch höhere als die in Most erreichten Ergebnisse.
Max sagte zu seinem Wochenende im Autodrom Most:
„Es lief im Freitagstraining zwar nicht wirklich schlecht. Aber wir hatten zu tun, die Lücke zu den Jungs zu schließen, die vorher dort testen waren. Dass mein Chefmechaniker in Quarantäne war und wir so nur virtuelle Ferndiagnosen stellen konnten, machte das Ganze nicht einfacher. Wir sind irgendwie nicht so recht in Fahrt gekommen.
Die Qualis liefen dann schon ein bisschen besser. Allerdings reichte es eben nur für einen vierten Startplatz, sodass ich für die Rennen schon ein paar Bauchschmerzen hatte. Wir hatten einfach nicht die Pace für ganz vorne.“

Max Enderlein (M32 Racing Team) in der Startaufstellung beim IDM-Event 2021 im tschechischen Most.
Fokussierung in der Startaufstellung – Foto: Roman Pfüller/Asphaltgeflüster.

Das M32 Racing Team mit Ups and Downs

„Das erste Rennen war extrem bitter“, sagte ein sichtlich geknickter Max. „Mein guter Start wurde direkt in der ersten Kurve durch die Verbremser und Kollisionen der Jungs aus dem hinteren Starterfeld zunichtegemacht. Ich musste geradeaus in den Notausgang gehen, um nicht zu stürzen. Somit war das Rennen schon am Anfang versaut. Ich war dadurch ans Ende des Feldes gerutscht und musste mich durch das ganze Feld kämpfen. Das lief recht gut, denn ich hatte eine recht gute Pace – und das, obwohl ich mich auf dem Motorrad nicht wirklich wohlgefühlt habe. Ich bin dann am Ende noch Fünfter geworden, was sozusagen Schadensbegrenzung war.
Fürs Rennen am Sonntag hatte ich mir natürlich vorgenommen, es zumindest aufs Podest zu schaffen. Das lief dann auch recht gut. Ich bin mit dem Holeshot direkt in die erste Ecke. Dann hab ich kurz versucht, Pax zu blocken, aber er war am ganzen Wochenende zu stark für uns. Ich hab das ganze Rennen dann mit Martin Vugrinec gefightet. Wir hatten echt einen guten Speed. Umso überraschter waren wir dann, als Debise und Van Straalen von hinten gekommen sind.
Insgesamt war es ein sehr positives Rennen – wenn auch mit dem Fragezeichen zu dem Überholmanöver unter Gelber Flagge. Naja. Letztendlich bin ich Dritter geworden. Den dritten Platz nehmen wir mit und blicken nach vorne.“

Das Podium des zweiten Rennens: Patrick Hobelsberger (Mitte) vor Martin Vugrinec (links) und Max Enderlein (rechts) – Foto: Roman Pfüller/Asphaltgeflüster.

Ausblick auf das IDM-Event am Schleizer Dreieck

Max Enderlein prognostiziert: „Wir haben eine gute Pace für mindestens den zweiten Platz. Und in Schleiz werden die Karten neu gemischt. Dort kann keiner vorher testen. Alle haben dieselbe Ausgangssituation. Wir freuen uns darauf. Es ist eine meiner Lieblingsrennstrecken. Jetzt heißt es, sich darauf gut vorzubereiten. Dafür haben wir ja genügend Zeit. Vielleicht werden wir vorab nochmal testen gehen. Auf alle Fälle werden das dort am Schleizer Dreieck wieder zwei sehr spannende Rennen werden.“

Konzentration in der Startaufstellung bei Jan-Ole Jähnig – Foto: Roman Pfüller/Asphaltgeflüster.

Jan-Ole Jähnig mit gutem Fazit

Beim Teamkollegen Jan-Ole Jähnig waren da durchaus versöhnlichere Töne zu vernehmen. Er resümierte sein Renn-Wochenende im tschechischen Most wie folgt: „Alles in allem bin ich mit dem Wochenende recht zufrieden. Die Ergebnisse passen ganz gut – trotz der wirklich harten Rennen. Ich konnte wieder eine Menge mitnehmen.
Die Freien Trainings waren für mich ehrlich gesagt recht schwierig – trotz des vorherigen Testtages in Most. Ich hab mich schwergetan, an meine Zeiten wieder heranzukommen.
Das lief dann in den Qualifyings deutlich besser. Da war ich dann echt zufrieden.“

Jan-Ole Jähnig vom M32 Racing Team beim IDM-Event 2021 im tschechischen Most.
Jan-Ole im Fight mit Andreas Kofler – Foto: Roman Pfüller/Asphaltgeflüster.

JO und die Rennen in Most

„Die Rennen sind dann jedoch gerade in Most was ganz Spezielles“, weiß Jan-Ole. „Durch die erste Ecke muss man ja erstmal heil durchkommen – wie man dann im Rennen gesehen hat. Das hat alles in allem gut gepasst. Am Ende haben wir Platz 6 eingefahren. Da hatten wir allerdings auch ein bisschen Glück – trotz der Probleme mit dem Setting und dem aufgerissenen Reifen. Das lag an den veränderten Wetterbedingungen, denn bei den Freitagstrainings war es wesentlich heißer. Am Samstag kühlte es dann etwas ab und am Sonntag sogar noch mehr. Darum haben wir uns am Sonntag für den härteren Reifen entschieden, was auch eine gute Wahl war. Das Setting und mein Gefühl passte, bis mich mein Sturz im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Rennen genommen hat. Bis dahin war es jedoch ein gutes Rennen mit schönen Fights. Es war auch ein sehr schnelles Rennen mit schnelleren Rundenzeiten als in Rennen eins. Zum Ende hin wäre mit meinem härteren Reifen gewiss noch was gegangen. Aber durch den Rennabbruch war es dann eh vorbei.
Ich schaue jedenfalls positiv auf das Wochenende in Schleiz und freue mich auf das nächste Heimrennen.“

Das M32 Racing Team bei den Startvorbereitungen zum ersten IDM-Rennen 2021 im tschechischen Most.
Bei den Startvorbereitungen zum ersten IDM-Rennen 2021 im tschechischen Most – Foto: Roman Pfüller/Asphaltgeflüster.

M32 Racing Team – einer für alle und alle für einen

Die beiden Jungs haben natürlich auch die Mechaniker, Sponsoren, Fans und Unterstützer nicht vergessen:
„Wir danken allen noch einmal von ganzem Herzen. Ohne euch wäre all das nicht möglich. Eure Unterstützung – sei das nun als Partner und Sponsor oder sei es als Fan mit Enthusiasmus und Zuspruch – ermöglichen es uns immer wieder, besser zu werden und diesen grandiosen Sport zu betreiben. Es war unsagbar toll, endlich wieder Zuschauer mit Plakaten und Fahnen an der Strecke zu sehen. Hoffen wir alle, dass das bald wieder die Normalität sein wird.“

Volles Fahrerfeld in der IDM SSP600

Max Enderlein - Freudenberg WorldSSP Team - IDM SSP600
Max Enderlein vom Freudenberg WorldSSP Team. – Foto: rop

Insgesamt 33 Fahrer füllen in der IDM SSP600 das Feld, das allerdings aus Supersport- und Superstock-Piloten besteht. Das sprach für ordentlich Action auf der Piste.

Lauf 1 der IDM SSP600

Die Trainings-Dominanz von Max Enderlein (Freudenberg WorldSSP Team) sollte sich auch im ersten Rennen bestätigen. Er fuhr der Konkurrenz auf und davon. Mit fast 6,5 Sekunden siegte „Mad Max“ vor Marc Buchner und Kevin Wahr, die sich bis zum Zielstrich massiv beharkten und fast zeitgleich die Linie überquerten.
Sichtlichen Kampfgeist zeigte auch der wieder genesene Chris Stange, der sich in Lauf 1 mit dem Kawasaki-Piloten Martin Vugrinec wirklich heftige Zweikämpfe leistete. Nach einigen Kontakten und Remplern, die sich bis in die Zielkurve zogen, stellte Vugrinec letztlich seine „Kawa“ auf P7 und Chris seine „Yamsel“ auf P8.

Chris Stange Martin Vugrinec IDM SSP600
Chris Stange im Fight mit Martin Vugrinec. -. Foto: rop

Das zweite Rennen der IDM SSP600

In Lauf zwei lief alles etwas anders. Nach vier Runden musste wegen eines Sturzes das Rennen neu gestartet werden. Bis dahin hatte Max Enderlein wiederum die Führung inne. Der Neustart und die ständigen Attacken von Kevin Wahr machten jedoch den Rhythmus von Max zunichte, sodass er sich nicht absetzen konnte. Max‘ Schlussattacke in der Zielkurve ging schief, und er fand sich in der Wiese wieder. Kevin Wahr siegte demzufolge vor Marc Buchner und einem saustark fahrenden Chris Stange. Max Enderlein konnte sich mit seiner sichtlich lädierten Yamaha noch auf einen 10. Platz retten. Respekt dafür! Ich hätte die Kiste wohl frustriert liegenlassen.

Marco Fetz - DRC Däschlein Racig Concept - IDM SSP600 STK600
Marco Fetz vom Team DRC Däschlein Racig Concept. Foto: rop

Das Superstock-Podium der 600er gestaltete sich in beiden Läufen gleich. Klingt langweilig – war es aber ganz und gar nicht! Nach wirklich starken Rennen wurde beide Male Marco Fetz Sieger vor Moritz Jenkner und dem jeweils Drittplatzierten Jan Schmidt. Die drei Superstock-Piloten wären damit sogar in der SSP600-Wertung in beiden Läufen in die Punkteränge gefahren!

Moritz Jenkner - ADAC Sachsen e. V. - IDM SSP600 STK600
Moritz Jenkner mit zweimal Platz 2 in Oschersleben. – Foto: rop