
Arnaud Friedrich, der Youngster aus Limbach-Oberfrohna, fuhr bei seiner Frankreich-Premiere auf Platz 12 in der EWC-Wertung (Endurance World Championship). Mit seinen Fahrerkollegen Dominik Vincon und Bartłomiej Lewandowski vom Team LRP Poland belegte er den 25. Gesamtrang auf einer BMW S 1000 RR. Damit wurde das Team zweitbeste BMW in einem äußerst turbulenten Rennen, das für Arnaud und seine Teamkollegen den kuriosen Höhepunkt zwei Kurven vor der Ziellinie finden sollte.
O-Ton von Arnaud:
„Mir tut auf jeden Fall alles weh. Und das ist mal ganz was anderes als die Kurzstreckenrennen. Le Mans ist ein sehr schöner Eindruck für mich geworden, und ich würde das immer wieder machen“, sagte der 19-Jährige, der am Rennsonntag Geburtstag feierte, im Interview mit Toni Börner für Eurosport 2.

Das Rennen von Arnaud Friedrich
Bereits in der ersten Runde musste Arnaud Friedrich einem Crash ausweichen und fand sich ganz am Ende des Feldes wieder. Innerhalb weniger Runden kämpfte sich der sächsische Pilot zurück und lag am Ende seines ersten Stints mit seiner BMW auf P26.
In der Nacht arbeitete sich das Team dann aussichtsreich und relativ sicher auf Gesamtrang 16 vor. Doch die 24 Stunden von Le Mans wären nicht wären nicht die 24 Stunden von Le Mans, wenn sie nicht ihren eigenen Gesetzen folgen würden.
Zudem kam in der Nacht erschwerend hinzu, dass Arnaud und Dominik abwechselnd fahren mussten, da sich Teamchef und Fahrerkollege Bartłomiej Lewandowski erst einmal schlafen legen musste.

Arnaud dazu im Interview mit Toni Börner: „Der Chef hat dann kurzfristig mal gesagt: „Ich geh dann mal schlafen.“ Da mussten wir uns halt abwechseln. Das war auch nicht das Problem. Aber wir müssen mal schauen, wie das jetzt weitergeht.“

Dominik Vincon sagte kurz vor Arnauds letztem Stint zu Toni Börner: „Ich bin auch ganz froh, dass das Rennen jetzt ein Ende nimmt. Die Nacht hab ich ganz gut überstanden. Aber als unser Chef dann mal ein kurzes Nickerchen gemacht hat und wir ein paar Extra-Stints gefahren sind, das hat mir schon ganz schön zu schaffen gemacht. Aber nichtsdestotrotz sind wir gut durchgekommen.“
Im Lauf der Nacht folgte ein längerer Boxenaufenthalt. Das Team kämpfte mit kleinen Motorproblemen. Gegen Mittag stürzte auch noch Team-Eigner „Bartek“ Lewandowski. So fanden sich Arnaud und das Team LRP Poland gegen Rennende auf P26 wieder.
In seinem letzten Stint, der Arnaud Friedrich über die Ziellinie führen sollte, kämpfte sich der junge Limbach-Oberfrohnaer noch auf den 25. Gesamtrang vor.

Arnaud Friedrich und die 24 Stunden von Le Mans – die unendliche Geschichte
Doch zwei Kurven vor der dem Zielstrich sah der Racer die sogenannte „Spiegelei-Flagge“ – orangefarbener Punkt auf schwarzem Grund – was bedeutet, dass der Fahrer aufgrund eines technischen Problems am Motorrad die Strecke unverzüglich verlassen muss. So sah der Pilot die Ziellinie nicht, und das Team wartete vergeblich an der Boxenmauer, um Arnaud zu gratulieren und sich selbst zu feiern.
Weder Team noch Fahrer konnten diese Aktion begreifen und legten Protest ein. Die Offiziellen begründeten die Disqualifikation mit angeblicher Rauchentwicklung aus dem Auspuff der BMW S 1000 RR. Nach dem Protest und dessen Prüfung wurde die Entscheidung jedoch zurückgenommen und das Team entsprechend auf P25 gesamt beziehungsweise Platz 12 der EWC gewertet. Somit gab es entsprechende WM-Punkte.

Trotz des beendeten Rennens und des guten 12. Platzes behalten die 24 Stunden von Le Mans auf dem Circuit Bugatti für Arnaud Friedrich einen Beigeschmack, denn schon 2018 durfte er kurioserweise nicht starten, weil er für das Rennen einen Tag zu jung war. Der Youngster ist damals als jüngster Teilnehmer bei den 24 Stunden von Le Mans genau am Renntag 18 Jahre alt geworden. Somit erreichte er das vorgeschriebene Mindestalter zu spät und seine Trainingszeiten wurden ihm aberkannt. Dadurch durfte er dann schlussendlich am Rennen nicht teilnehmen.
Weitere Infos zu Arnaud, seinem Team und den Rennen findet Ihr zum Beispiel auch auf Arnauds Facebook-Seite und ebenso auf der Facebook-Seite des Teams LRP Poland.