Zeit zu gewinnen und zu sparen, darauf sind wir stets erpicht.
Die Zeit läuft stets im gleichen Takt, doch wir nehmen sie uns nicht.
Worte zählen heute nicht mehr, doch die Zahlen haben Wert.
Der Sinn des Wortes „Ehrenwort“ hat sich ins Gegenteil verkehrt.
Leere Menschenhüllen füllen sich rasant mit lauter Tand
und nur noch Unverbindlichkeiten verlassen ihre kalte Hand.
Wir füllen unsere Lebensleere aus mit virtuellem Sein.
Wir legen lauter Seelenbrände für den schönen äußeren Schein.
In diesen zeitgerafften Tagen verlernen wir, etwas zu geben.
Dafür können wir uns heut aus Feenstaub Beziehungsnetze weben.
Die Menschenerde trocknet aus, zerbricht, ohne zu beben.
Doch zwischen all den öden Feldern gibt es Oasen voller Leben.
Seelenseen liegen da – mal still, mal aufgewühlt,
warme Wasser voller Tiefe, Geheimnisse darin umspült.
Hinter alten, dicken Mauern und den dornenreichen Sträuchern
versuchen heiße Herzensfeuer, die Verzweiflung auszuräuchern.
Das Wichtigste ist zu verlernen, sich trotz der Nähe zu entfernen,
und es wieder zu genießen, die eigne Seele aufzuschließen.