Arnaud Friedrich vom Team penz13.com im Gespräch

Arnaud Friedrich beim Test Autodrom Most mit penz13.com
Arnaud spulte bei seinen Trainingsrunden im Autodrom Most am Wochenende vom 23. und 24. April zahlreiche Testkilometer ab. Foto: rp

Im Rahmen der Team-Präsentation von penz13.com am Sachsenring konnte ich mit Arnaud Friedrich, der am Wochenende vom 30. April zum 1. Mai 2016 sein erstes Rennen in der IDM in der Klasse Superstock 1000 bestreiten wird, ein Gespräch führen.
Außerdem habe ich ihn am vergangenen Wochenende im Autodrom Most getroffen, wo er mit seinem neuen Team weitere Testkilometer abspulte. Arnaud hat in Most bei Rennen zum BMW S 1000 RR Cup und der Klasse SBKopen weitere Rennerfahrung sammeln können.
Ich habe dort Freunde beim HR Classic Cup begleitet und gleich noch die Chance genutzt, kurz mit ihm und seinem Vater André zu sprechen.

Arnaud Friedrich beim Training mit penz13.com in Most
Arnaud Friedrich beim Training in Most. Im ersten Lauf zum BMW S 1000 RR Cup wurde er Sechster. Foto: rp

RP: Wie kam das Gespräch mit Rico Penzkofer zustande?
Arnaud Friedrich: „Naja, der Kontakt zu Gordon besteht ja schon länger. Wir kennen uns persönlich. Und als für uns die Richtung dann klar war, hab ich Rico einfach mal über Facebook angeschrieben.“

RP: Gab es noch andere Interessenten beziehungsweise Optionen?
Arnaud Friedrich: Nicht wirklich. Die Supersport-Klasse in der IDM war nach unserem Dafürhalten am Absterben. Wir wollten zwar erst privat dort weitermachen, entschieden uns aber dann doch für den professionelleren Weg mit der besseren Perspektive. „

RP: Wann stand eigentlich fest, dass Du für penz13.com in der IDM starten wirst?
Arnaud Friedrich: „Die Gespräche liefen schon fast ein Jahr. Aber kurz vor Weihnachten 2015 stand dann fest, dass wir zusammenarbeiten werden.“

RP: Was kostet eine derartige STK1000-Saison in der IDM?
Arnaud Friedrich: „Für so eine Saison kann man gut und gerne 50.000 bis 70.000 Euro rechnen. Da fallen ja die Kosten für das Motorrad, die Nenngebühren sowie Kosten für Reifen, Sprit, eventuelle Ersatzteile und so weiter an, die man mit einkalkulieren muss.“

RP: Wie gestaltet sich die Sponsorensuche für eine derartige Serie?
Arnaud Friedrich: „Die Sponoren-Suche ist gewiss für alle sehr schwierig. Aber unser Vorteil ist die Nähe zum Sachsenring. Hier im Umkreis ist die Begeisterung für den Rennsport groß. Da findet man leichter einen Geldgeber als anderswo. Und mit meinem Vater André als Manager funktioniert das recht gut.“

Arnaud Friedrich bei der Team-Präsentation von penz13.com am Sachsenring
Arnaud Friedrich auf seinem neuen Bike bei der Team-Präsentation von penz13.com am Sachsenring. Foto: rp

RP: Was hast Du für Ziele für die erste STK1000-Saison?
Arnaud Friedrich: „Das Fahrerfeld in der IDM ist zum Beispiel durch den großen Zustrom aus dem Alpe Adria Cup stark gewachsen. Für die erste Saison wäre es gut, wenn ich konstant zwischen Platz 20 und 25 ankommen würde.“

RP: Wen siehst Du als härteste Konkurrenten?
Arnaud Friedrich: „Darüber mache ich mir in dem starken Fahrerfeld in meiner ersten Saison keine wirklichen Gedanken. Erst einmal ankommen und viel lernen ist die Devise.“

RP: Was erwarten Rico und das Team von penz13.com von Dir?
Arnaud Friedrich: „In der ersten Saison sollten wir die Ziele nicht zu hoch stecken. Erst einmal muss ich mich auf dem Bike und im Klassement zurechtfinden, sitzenbleiben und die Rennen beenden und natürlich so viel wie möglich lernen.“

RP: Hast Du Respekt vor der wesentlichen Mehrleistung der neuen Maschine oder ist das ein Arbeitsgerät wie jedes andere?
Arnaud Friedrich: „Es ist schon ein Umstieg von der Yamaha R6 auf die BMW S 1000 RR. Insbesondere die Elektronik muss ich erst einmal verstehen lernen. Von daher ist das Motorrad im Umgang schwieriger. Aber das zusätzliche Gewicht und die Mehrleistung sehe ich absolut nicht als Problem an.“

Arnaud Friedrich mit Vater und Manager André
IDM-STK1000-Pilot Arnaud Friedrich mit Vater und Manager André am Sachsenring. Foto: rp

RP: Welche Strecken magst Du besonders, eher Rundkurse oder lieber Natur-Rennstrecken?
Arnaud Friedrich: „Ich mag die schnelleren und flüssigen Strecken wie Schleiz und Zolder. Zolder ist wegen der Kuppen, wo man fast springt, zwar recht gefährlich, aber trotzdem mag ich die Strecke, vor allem den ersten Sektor. Winkelige Strecken wie der Sachsenring liegen mir nicht so. Aber hier hätte ich den Heimvorteil vieler tausend absolvierter Runden.“

RP: Wie empfindest Du die hiesige Sportförderung insbesondere im Zweiradsport?
Arnaud Friedrich: „Die Sportförderung ist zum Teil schon gegeben. Aber es könnte natürlich weitaus besser sein. Insbesondere der ADAC Sachsen fördert junge Talente. Aber ab einem gewissen Punkt ist man auf sich allein gestellt und auf die Gunst von Sponsoren und Freunden angewiesen. Mein Fitness-Coach Yücel Demirel trainiert mich zum Beispiel kostenlos.“

RP: Wie unterstützen Dich Deine Eltern dabei?
Arnaud Friedrich: „Naja, sie stehen vollkommen hinter mir. André ist mein Manager und mein Riding Coach, meine Mutter kümmert sich um die Versorgung und das Catering. Und Kathrin macht eben die Presse-Arbeit.“

RP: Wohin soll karrieremäßig mal die Reise gehen?
Arnaud Friedrich: „Inzwischen ganz klar in Richtung Superbike-WM. Die MotoGP ist nicht mehr wirklich das Thema.“

RP: Was wird die Fans auf Deiner neuen Homepage, die ja derzeit im Umbau ist, erwarten?
Arnaud Friedrich: „Wir wollten die Seite einfach erwachsener gestalten, in einem neuen Design. Dafür haben wir auch extra eine Agentur beauftragt. Die Farben werden dann an das BMW-Design angelehnt.“

Arnaud Friedrich bei den Tests in Most Ende April 2016
Mit dem vierten Platz in Lauf eins und dem ersten Platz im zweiten Rennen zur SBKopen bestätigte Arnaud bei den Tests in Most Ende April 2016, dass er für das IDM-Abenteuer bereit ist. Foto: rp

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