24-Stunden-Enduro auf dem Endurogelände Langensteinbach bei Penig

Endurogelände Langensteinbach 24-Stunden-Enduro 2016

Traditionsgemäß ist für viele Fans und Freunde des Endurosports Pfingsten seit Jahren fest verplant. Nicht mit Bier, Birkenzweig und Bollerwagen geht’s auf Tour, sondern mit Helm, Harnisch und stollenbereift auf zwei Rädern.
Im Endurogelände Langensteinbach bei Penig findet alljährlich die etwas andere Pfingst-Partie – die 24-Stunden-Enduro – statt.

24 Stunden Endurosport – das bedeutet (auch in Penig) 24 Stunden „auf dem Bock“. Es geht einen Tag lang bergauf und -ab, über Sprunghügel, durch Schlammpfützen, über Stock und Stein – eine Tortur für Mensch und Material – für Bandscheiben und Bremsscheiben.
Mit der Kamera um den Hals habe ich vielleicht ein Achtel des 30 Hektar großen Geländes in der Sandgrube bei Penig „erkundet“. Nach dieser Springer-, Renner- und Kletterei hatte ich dann zumindest den Hauch einer Ahnung, was die Verrückten dort in den nächsten fast 24 Stunden körperlich erwartete. Und, Jungs und Mädels, Ihr habt definitiv meinen Respekt!

Endurogelände Langensteinbach 24-Stunden-Enduro 2016

Doch nun zu den Fakten.
Am Samstag dem 14. Mai 2016 war bereits gegen 11 Uhr der offizielle Parkplatz vor dem Endurogelände Langensteinbach gut gefüllt. Und es strömten noch immer zahlreiche Besucher in Richtung Sandgrube. Auf dem Platz vor dem eigentlichen Enduro-Gelände reihten sich die Zelte und Transporter der Teilnehmer aneinander – zwei Reihen, dann die „Boxengasse“, dahinter wieder zwei Reihen. Nicht nur hiesige KFZ-Kennzeichen waren zu sehen. Auch Autos aus Köln, Wuppertal und anderen Ecken Deutschlands waren zu entdecken.

Endurogelände Langensteinbach 24-Stunden-Enduro 2016
Kein Le-Mans-Start! Beim 24-Stunden-Enduro-Lauf hieß es klassisch „Hände hoch – noch 20 Sekunden bis zum Start“. Danach gab Rennleiter Thomas Pfau das Startsignal.

Rennleiter Thomas Pfau sagte zur Vielzahl der Angereisten: „Die Teilnehmer der 24-Stunden-Enduro kommen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern aus Österreich, der Schweiz und sogar aus Slowenien hierher.“
Zur Starterzahl und zum Reglement erklärte er: „Wir haben hier rund 100 Fahrer auf der Strecke. Diese starten in insgesamt drei Klassen. In der Solo-Klasse, den Ein-Fahrer-Teams, haben 33 Teilnehmer genannt, von denen aber sechs oder sieben fehlen. In Klasse 2, den Zweier-Teams, haben 15 Teams genannt, von denen jedoch zwei fehlen. Und letztlich ist da noch die Klasse mit den Vierer-Teams. Dort sind alle 60 genannten Teams da.“
Hier könnt Ihr die bestätigte Starterliste noch einmal nachlesen.

Endurogelände Langensteinbach 24-Stunden-Enduro 2016

Die Platzierungen in den drei Klassen sahen am Ende der 24-Stunden-Enduro wie folgt aus:

Solo-Klasse:
Platz 1: #18 Christoph Harter, Österreich, Duro Racing auf KTM 250 EXC
Platz 2: #3 Toni Pampel, Deutschland, HET-Reinsdorf 1 auf KTM 300 EXC
Platz 3: #31 Matthias Polster, Deutschland, YAMAHA Racing by neubert-racing.com auf Yamaha WR 250 2-Takt
Das Gesamtklassement könnt Ihr hier einsehen.

2er-Klasse:
Platz1: #200 Peter Steger, Claus Fischer, beide Deutschland, RACE Project 1 auf Husqvarna FE 501 und Husqvarna FE 350
Platz 2: #205 Frederik Sachse, Steve Graichen, beide Deutschland, Neubert Racing Team auf KTM 200 EXC und KTM 250 EXC-F
Platz 3: #207 Frank Vrielmann, Florian Willms, beide Deutschland, MXshop Vorrink Beta Racing Team 1 auf Beta RR 250 und Beta MX Shop Vorrink RR 300
Das Endstand im Klassement könnt Ihr hier nachlesen.

4er-Klasser:
Platz 1: #457 Marcus Kugler, Edward Hübner, Toni Pester, Jens Pester, alle Deutschland, Enduro Café Penig auf Yamaha WR 250F, Sherco SE-R 300, Huqvarna FE 350, Honda CRF
Platz 2: #438 Lars van Oldekamp, André Almelo, Stefan Wollschläger, Adrian Panyr, alle Deutschland, MXshop Vorrink Beta Racing Team 2 auf KTM SXF 250, zweimal Beta RR 350 und Beta RR 300
Platz 3: #448 Alex Heu, Björn Pape, Dennis Baudrexl, Erich Hörgstetter, alle Deutschland, Gindert Race`n Fun 1 auf Sherco SE-F 300 Racing, Sherco SE-F 300 Factory, Sherco DE 300 Racing und TM Racing EN 300.
Den Endstand im Gesamtklassement ist hier einsehbar.

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Doch so schön die Veranstaltung auf dem Endurogelände Langensteinbach auch ist, so schwer ist es für den Veranstalter, die „Motorsportvereinigung Chemnitz Land e. V.“ Burgstädt, diese auszurichten. Der Verein hat derzeit rund 80 Mitglieder mit einer Altersspanne zwischen 7 und über 60 Jahren.

Thomas Pfau, der auch Schatzmeister des Vereins ist, sagte dahingehend: „Die Nenngelder, die wir hier verlangen, decken unsere Gesamtkosten für die Veranstaltung nicht wirklich. Wir bezahlen hier Versicherungen, Strom, Toiletten-Miete und so weiter. Die externen Helfer bekommen neben Speisen und Getränken auch eine kleine Aufwandsentschädigung. Unsere Mitglieder arbeiten zum Glück ehrenamtlich. Früher haben wir mit der gastronomischen Versorgung noch ein paar Euro verdient. Aber heutzutage bringen zum Beispiel die ganzen Teams ihre eigene Verpflegung mit.“

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Auch die Behörden bereiten dem Verein immer wieder Probleme. „Im Vorfeld schien alles soweit klar zu sein“, erklärte Thomas Pfau. „Da haben alle Behörden ihr OK gegeben und die notwendigen Genehmigungen erteilt. Am Donnerstag stand auf einmal die Polizei auf der Matte und hatte plötzlich erhebliche Bedenken zwecks der Sicherheit bei der Veranstaltung. Dieses Mal konnten wir diese Bedenken noch einmal zerstreuen. Für die kommenden Jahre und Events müssen wir jedoch ein Sicherheitskonzept erarbeiten.“ Einmal erstellt, sollte das (mit den Behörden) dann, laut Aussage von Thomas Pfau, jedoch auch in zukünftigen Jahren funktionieren.

Wie sich das Konzept für ein 30 Hektar großes Gelände gestalten wird, bleibt allerdings abzuwarten. Sollten jedoch entsprechende Absperrungen, mehr Sicherheitspersonal und weitere kostspielige Maßnahmen damit verbunden sein, könnte die 24-Stunden-Enduro 2016 durchaus die letzte Veranstaltung dieser Art auf dem Endurogelände Langensteinbach gewesen sein, denn eine derartige Kostenexplosion könnte der Verein nicht tragen. Und eine entsprechende Erhöhung der Nenngelder für die Starter und der Eintrittspreise für die Gäste würde gewiss beide Gattungen nur vergraulen.

Bleibt also zu hoffen, dass der Amtsschimmel selbst gern über Stock und Stein reitet, und sich auf dem Endurogelände Langensteinbach zukünftig mit den Enthaftungserklärungen der Starter und dem gesunden Menschenverstand der Besucher zufriedenstellen lässt.

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